Bauen Sie Ihre eigene Vogelfutterstelle!

Der Winter will in Wien immer noch nicht so richtig einbrechen – unter den Vogelhäuschen wächst fröhlich Getreide, das bei dem warmen Wetter aus den heruntergefallenem Vogelfutter aufgegangen ist. Doch wir sind sicher, der Winter kommt bestimmt noch. Solange kein Schnee liegt, schaut jeder von uns ziemlich enttäuscht zu seiner Vogelfutterstelle, gerade viele Vögel tummeln sich da noch nicht. Derzeit finden sie noch genug Futter, sogar Insekten fliegen, wenn die Sonne scheint. Doch mit dem Schnee werden die Vögel kommen und dann heißt es für jeden mit Garten oder Balkon: gerüstet sein!

In unserem Beitrag Wildvogelfütterung im Winter haben wir erklärt, warum Vogelfütterung notwendig ist und welches Futter man verwenden sollte. Hier werden dagegen Ideen zusammengetragen, wie man sich selbst eine eigene Vogelfutterstelle bauen kann: sei es nun der normale Balkon- oder Gartenbesitzer, oder auch eine Bastelstunde in Schulklassen.

Der allseits beliebte Apfel

Beginnen wir ganz einfach: Man halbiere Äpfel. Das war es schon – diese kann man für Drosseln wie die allseits bekannte Amsel am Boden unter Büschen und Bäumen auslegen. Oder man steckt sie in Büschen auf Zweige, dort sitzend fressen auch andere Vögel gerne davon.

Wegzuwerfenden Plastikflaschen einen neuen Sinn geben

Quelle: http://www.nachhaltigleben.ch

Futtersilo aus einer PET-Flasche.

Auch aus Plastikflaschen, sonst nur als Müll wegwerfbar, kann man eine ganze Menge machen:

Die leichtere Variante besteht darin, in eine PET-Flasche (gut gesäubert und getrocknet natürlich) zwei gegenüberliegende Löcher zu bohren. Durch diese schiebt man ein Holzstäbchen, gut geeignet sind Essstäbchen vom Asiastand. Dies führt man an einer zweiten Stelle der Flasche ebenso durch, ca. zehn cm über oder unter den ersten Löchern, sodass die Vögel darauf genug Platz finden. Direkt überhalb der insgesamt vier Sitzstangen bohrt man dann kleine Löcher in die Flasche, aus denen die Vögel dann die Körner picken können.

Durch den Hals der Flasche sticht man zwei gegenüber liegende Löcher, durch die man einen Draht oder eine Schnur zum Aufhängen fädelt. Nun kann man sein Meisterwerk mit Vogelfutter füllen (ein Trichter ist hilfreich), mit dem Flaschenverschluss schließen und aufhängen.

Quelle: http://www.uhu.com/uploads/tx_uhumanuals/prim_futterspender.pdf

Verschönertes Futtersilo.

Eine andere, optisch schönere Möglichkeit ist es, die Plastikflasche mit einem Blumentopf aus Ton und einer Bodenplatte zu kombinieren. Dazu braucht man ein quadratisches Stückchen Holz, das als Bodenplatte dient. In dieses wird an allen Ecken angebohrt, die Löcher braucht man dann für die Aufhängung.

Am Boden der Flasche schneidet man Löcher in das Plastik, im Durchmesser von einer 0-Centmünze. Den Boden der Flasche klebt man dann mit Leim oder einer Heißklebepistole auf die Bodenplatte. Den Blumentopf stülpt man oben über die Flasche. Dann braucht man vier Schnüre oder Drähte – man fädelt sie durch die Bodenlöcher (unten verknoten), dann an der Flasche vorbei und durch das Loch des Tontopfes. Oben kann man sie dann verknoten. Ratsam ist es, auf die Bodenplatte noch kurze Aststückchen zu kleben, als Anflugstangen für die Vögel. Den Tontopf kann man nun nach Belieben nach oben ziehen, um die Flasche mit Vogelfutter zu füllen. Et voila, fertig ist eine hübsche Vogelfutterstelle.

Der Klassiker – Fettfutter an der Vogelfutterstelle

Im Winter haben Vögel einen riesigen Energiebedarf und verschlingen Fettfutter, es gibt verschiedene Möglichkeiten, ihnen dies anzubieten:

Futterglocken:
Futterglocken kann man aus Blumentöpfen oder halbierten Kokosnüssen basteln.
Man schmelze ca. 100 g Pflanzenfett (am besten Kokosfett); in das geschmolzene Fett kippt man 100-150g Vogelfutter (fertige Mischungen, Haferflocken, Erdnüsse, Walnüsse, Haselnüsse, Sonnenblumenkerne). Ziehen Sie ein Stück Seil durch den Tontopf oder die Kokosschale und verknoten Sie dieses, das dient dazu, die Futterglocke später auf der einen Seite befestigen zu können, an der anderen Seite können Meisen baumeln und zum Futter gelangen. Haben Sie kein Seil zu Hand, taugt auch ein Ast, den man durch das Loch steckt und auf beiden Seiten herausschauen lässt. Gießen sie die Fett-Futtermischung in den Tontopf und straffen sie dabei das Seil – sonst reißt später das getrocknete Fett, wenn man am Seil zieht.

Anderes Fettfutter:
So eine Fettfuttermischung kann man auch durch in Toilettenpapierrollen gießen, durch die man vorher eine Schnur zum aufhängen gezogen hat, auch diese sind bei Meisen sehr beliebt.

Spechten und Kleibern tut man einen großen Gefallen, wenn man Baumstämme mit warmem, flüssigem Fett einpinselt. So können sie wie bei ihrer natürlichen Nahrungssuche Stück für Stück von der Baumrinde herunterpicken. Spechte hängen sich manchmal auch an Meisenknödel, direkt am Baumstamm aufgehängtes Fettfutter ist ihnen aber lieber, da sie sich besser daranhängen können.

Oder man erzeugt für Spechte große Fettfutterbarren, indem man geschälte Erdnüsse und flüssiges Fett z.B. in eine Kuchen-Kastenform gießt – an solch großen Barren können sie sich besser aufhängen und nehmen sie besser an als einfache Meisenknödel.

Allgemein möchten wir darauf hinweisen, dass es am besten ist, so ein selbsterzeugtes Fettfutter an schattige Stellen zu hängen – scheint die Sonne darauf, erwärmt sich das Fett und ihre schönen Futterglocken beginnen zu tropfen.

Vogelhäuschen

Riedgedecktes Vogelhäuschen

Riedgedecktes Vogelhäuschen

Am aufwändigsten, aber wahrscheinlich auch am schönsten, sind richtige Vogelhäuschen.

Der Naturschutzbund Deutschland hat eine simple Anleitung für ein Vogelhäuschen veröffentlicht, das man ohne viel Aufwand und spezielles technisches Know-how zimmern kann:
Man benötigt dafür in erstes Linie Holz (18 mm starke Fichten-, Tannen- oder Kiefernholzbretter, 10 mm starke Holzleiste (mindestens einen Meter lang)) und Plexiglas (3 mm stark); außerdem Nägel oder Holzschrauben, 2 Ösenschrauben mit Holzgewinde und etwas Draht zum Aufhängen. Geht man mit dieser „Einkaufsliste“ zum Supermarkt, sollte man alles bekommen; das Holz wird einem dort sogar auf Anfrage zugeschnitten, sodass man es nur noch zusammenbauen muss.
Hier gibt es die komplette Bauanleitung zum Download.

Wer Schilf in der Nähe hat und sein Vogelhaus noch aufpeppen möchte, kann einzelne Schilfhalme am Dach befestigen, so wie es einer unserer Helfer Vogelhäuschenbauer getan hat.

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