Projekt Roadkill – wie Verkehrsopfer andere Tiere schützen können

Das englische Wort Roadkill bezeichnet ein Tier, das durch Verkehr zu Tode kam – diesen traurigen Anblick kennt wohl jeder von uns. Die Boku (Universität für Bodenkultur) hat nun in Österreich das Projekt Roadkill gestartet.

 

Roadkill

Projekt Roadkill: So seltsam es zuerst aussehen mag – überfahrene Tiere zu dokumentieren kann anderen das Leben retten!

Was ist das Projekt Roadkill?

Ein Mensch, der ein tierisches Verkehrsopfer fotografiert oder dokumentiert – dieses Bild mag anfangs durchaus makaber erscheinen. Doch das Projekt Roadkill dreht sich um den Tierschutz. Es sollen Daten gesammelt werden, wo welche Tiere regelmäßig überfahren werden. Auf diese Weise kann man sogenannte Hotspots ausmachen, an denen diese Tiere verstärkt geschützt werden müssen. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Behörden, NGOs und Gemeinden.

Mögliche Maßnahmen sind beispielsweise Krötenzäune oder Amphibientunnel an Stellen, an denen massenhaft Amphibien auf ihrer jährlichen Wanderschaft überfahren werden. Ein anderes Beispiel ist ein Eichhörnchenseil, wie es in Berlin an einer Stelle installiert wurde, an der immer wieder Eichhörnchen überfahren wurden: Ein Seil über die Straße gespannt, animiert die Hörnchen dazu, den sicheren Weg in luftiger Höhe über die Straße zu nehmen, anstatt sie am Boden überqueren zu müssen.

Wie kann man mitmachen?

Bei der Datensammlung kann ein jeder und eine jede mitmachen, wenn man Internetzugang hat. Man dokumentiert einfach nur, wo welches Tier überfahren wurde und gibt diese Daten dann auf der Projekthomepage ein, man muss sich einfach nur registrieren. Selbst wenn man nicht über große Artenkenntnis verfügt, kann man helfen, zur Not trägt man einfach nur „Vogel“ oder „Amphib“ ein, je genauer desto besser. Eine online Bestimmungshilfe ist geplant, sodass auch ein Laie Tiere besser identifizieren kann. Das Projekt ist derweil auf Wirbeltiere, d.h. alle Säugetiere, Vögel, Reptilien und Amphibien ausgelegt, da diese leichter zu bestimmen sind, als z.B. Insekten, Spinnen und Schnecken.

Projekt Roadkill – wie man Wildtiere UND Menschen schützen kann

So kristallisiert sich im Laufe der Zeit heraus, wo die meisten Tiere überfahren werden und wo folglich Gegenmaßnahmen am dringensten sind. Auch auf den Menschen bezogen, können solche Maßnahmen Verkehrsunfälle vermeiden: Immer wieder passieren aufgrund von Brems- oder Ausweichmanövern Unfälle mit zum Teil tragischen Folgen für Autofahrer. Sogar ein elektronisches System (z.B. in einem Navigationssystem) um Autofahrer vor verstärktem Wildtieraufkommen zu warnen, ist denkbar. Sei es zu bestimmten Tages- oder Jahreszeiten, oder bei verschiedenen Wetterbedingungen (Amphibien wandern bevorzugt in lauen, nassen Frühlingsnächten).

Bereits jetzt kann jeder, egal ob er am Projekt teilnimmt oder nicht, eine Karte sowie eine Übersicht, was die häufigsten Straßenopfer sind, einsehen.

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